Frühlingsimpressionen – bearbeitet mittels Darktable

Alles neu macht der Mai, heißt es wohl. Etwas verfrüht aber nicht weniger effizient habe ich nun ein Vorhaben umgesetzt, dass mir schon seit geraumer Zeit im Kopf herumschwirrt. Nach langer Zeit habe ich mich von Adobe Lightroom getrennt und habe endlich den Wechsel zu Darktable gewagt. Bei Darktable handelt sich sich um eine freie Software, mit der es möglich ist, die eigenen Bilder zu bearbeiten mit dem Schwerpunkt der Rohdatenverarbeitung. Also im Grunde genommen wie Lightroom, nur kostenlos, ohne nerviges Abo-Model und für u.a. Windows, macOS und Linux verfügbar. Also im Gegensatz zum kostenpflichtigen Pendant wird auch Linux abgedeckt. Wieso das nun relevant ist? Ganz einfach: seit einiger Zeit geht meine Begeisterung für macOS, die ich seit Besitz diverser MacBooks hatte, in den Keller. Gefühlt macht jedes Update mein MacBook Pro 2015 nicht besser oder sicherer sondern anfälliger und ressourcenhungriger. Der Mangel an Performance zeigt sich demnach auch auf in der Nutzung von Lightroom, so dass die Bearbeitung meiner Bilder der Nikon Z6 nicht mehr so locker lässig von der Hand gehen. Um diesem Problem Abhilfe zu schaffen hätte ich die Option a) mir mal wieder ein neues MacBook für gut 2000€ zu kaufen, damit ich etwas mehr Rechenleistung für die Bearbeitung hätte oder b) ein günstiges Windows Notebook bzw. günstigen PC zu erwerben, aber mit einem schrottigen Betriebssystem, um das ich nun schon seit 10 Jahren einen riesigen Bogen mache. Die weitere Nutzung von Lightroom zwängt mich demnach in Option a) oder b), jedoch habe ich auf beide Varianten keinen Bock. Hier kommt nun die Relevanz von Linux ins Spiel. Ich besitze einen PC, den ich für Deep Learning Projekte nutze, der demnach mehr Power als nötig für die Bearbeitung von Bildern besitzt. Auf diesem PC läuft ein Linux (seit gestern Ubuntu 20.04 LTS) und dank Darktable kann ich diesen nun endlich für die Verarbeitung meiner Bilder verwenden.

Jedenfalls nutzte ich die letzten Tage vermehrt dazu den Frühling und seine schönen Seiten einzufangen und habe mir als Ziel gesetzt die Bearbeitung der Bilder komplett über Darktable zu realisieren. Dank YouTube und der Arbeit von Bruce Williams konnte ich durch seine Playlist, die er der Arbeit mit Darktable gewidmet hat, einen sehr schnellen Einstieg bekommen. Gerade wenn man die Arbeit mit Lightroom gewöhnt ist, dann sind die ersten Schritte recht holperig, da sich der Workflow schon unterscheidet. Habe ich z.B. in Lightroom meine festen Module um ein Ziel zu erreichen, so stellt mir Darktable mehrere solcher Module zur Verfügung.  Daran muss man sich gewöhnen. Wenn man sich aber seine Favoriten-Module zusammengesucht hat, dann geht die Bearbeitung wieder recht zackig von der Hand. Darktable ist bei vielen Sachen sehr mächtig und gibt dem Benutzer viele Möglichkeiten der Bearbeitung, das kann einen am Anfang erschlagen. Wenn man sich aber erst einmal eingearbeitet hat, dann ist Darktable eine wirklich mächtige Software, die einem mehr Flexibilität gibt als Lightroom, was ich nach mehreren Tagen, die ich nun mit Darktable verbracht habe, sehr zu schätzen weiß. Die folgenden Bilder sind alle mit Darktable bearbeitet worden und ich bin mehr als zufrieden mit den Ergebnissen. Auch wenn der Workflow am Anfang gewöhnungsbedürftig war, habe ich mich schnell einarbeiten können und freue mich auf die weitere Arbeit mit Darktable.

Ein bisschen Wehmut bleibt: Die Migration der bereits bearbeiteten Bilder nach Darktable ist für meine Bilder nicht brauchbar. Die Ergebnisse sind so stark verfälscht, dass ich mich entschied einen Schlussstrich zu ziehen und Bilder die ich ggf. noch einmal benötige einfach in Darktable zu bearbeiten. Ansonsten liegen die bereites bearbeiteten Bilder im gerenderten JPG-Format vor.

Hier kurz nochmal ein paar Resourcen zusammengetragen die mir den Umstieg  sehr erleichtert haben:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.