Bewegung in statischen Bildern – Plotagraphs

In unserem Dubai-Urlaub hatte ich etwas Zeit, mich mit Cinemagraphs und Plotagraphs zu beschäftigten. Die Idee dieser Techniken wird folgend kurz dargestellt, da ich diese ziemlich interessant finde.

Generell sind sowohl Cinemagraphs als auch Plotagraphs sich wiederholende Videos (Loops), bei denen bestimmte Bereiche im Bild eingefroren werden während sich andere Elemente im Bild bewegen. Der Unterschied beider Verfahren liegt in der Art und Weise, wie die Bewegung realisiert wird.

   
Plotagraph Cinemagraph

 

Bei Cinemagraphs wird ein Video mit einem Stativ aufgezeichnet. Von diesem Video wird ein Frame gewählt, welches das statische Bild repräsentiert, während die anderen Frames zur Animation verwendet werden. Das statische Bild liegt über der Animation und kann nun durch Maskieren soweit freigestellt werden, dass bestimmte Bereiche im Bild, die darunter liegende Animation darstellen. Die Idee bei den Plotagraphs ist eine Andere. Anstelle von Videos, wie bei den Cinemagraphs,  wird ein einfaches, statisches Bild verwendet. Die Bewegung im Bild wird interpoliert basierend auf zuvor festgelegten Bewegungsvektoren. Die oben dargestellten GIFs zeigen beide Varianten am selben Motiv. Durch die Verwendung von „echtem“ Video sind die resultierenden Bewegungen bei Cinemagraphs natürlich während die Interpolation bei den Plotagraphs eher künstlich und weniger realistisch erscheinen.

Dennoch bieten Plotagraphs den Vorteil, dass diese Technik mit jedem beliebigen Bild durchgeführt werden kann. Des Weiteren kann man die Bewegung, die durch die Interpolation entsteht, durchaus als Stilmittel ansehen. Der Fakt des geringen Aufwands ist für mich ein klares Pro, weswegen ich in den folgenden Sätzen kurz die App zeige, mit der ich arbeite und ein paar Resultate, die entstanden sind.

Für die Erstellung von Plotagraphs verwende ich die Android App „Zeotropic“ (jedoch in der Bezahlversion).  Bei erstmaligen Start der Anwendung wird ein kleines Tutorial angezeigt, das alle Funktion ausführlich erklärt. Der Vorteil der Bezahlversion besteht u.a. darin, dass es eine Undo-Funktion gibt, welche bei der Arbeit mit Plotagraphs durchaus sinnvoll ist.

Der nachfolgende Screenshot zeigt die Benutzeroberfläche der Anwendung. Grundlage für die Animation sind die Bewegungsvektoren, die frei im Bild gesetzt werden können. Diese werden durch einen blauen Punkt mit einem gelben Pfeil dargestellt. Je länger der Vektor (der Pfeil), desto stärker wird das Bild in diesem Bereich verschoben bzw. bewegt. Die Bewegungsvektoren können mittels der Buttons Motion bzw. Sequence gesetzt werden. Der Unterschied besteht in der Menge an Vektoren. Während unter Motion nur ein Bewegungsvektor mit einer beliebigen Länge gesetzt werden kann, so lassen sich mittels Sequence mehrere Bewegungsvektoren mit einer festen länge platzieren. Die einzelnen roten Punkte im Bild, die am Horizont ausgerichtet sind, bilden eine Art Grenze, die von den Bewegungsvektoren nicht überschritten werden können. Hierbei handelt es sich um Stabilisierungspunkte (Stabilize) die dafür sorgen das der Himmel später nicht in das Meer ragt. Als letztes gibt es noch die Masken (Mask), die als roter Bereich im Bild dargestellt sind. Maskierte Bereiche sind eingefroren und bewegen sich später nicht im Bild.

Zeotropic Benutzeroberfläche

Das war es schon im Groben und Ganzen, mehr gibt es zu den Plotagraphs und zur App nicht zu sagen. Es folgen nun ein paar Beispiele, die ich durch die Zeotropic Anwendung umgesetzt habe.

 

 

 

 

 

Neben Zeotropic gibt es auch webbasierte Anwendungen wie z.B. https://plotaverse.com/. Diese Anwendung habe ich auch getestet und sie ist der Zeotropic-App sehr ähnlich. Was ich jedoch nicht mochte, ist das Abo-Modell für die Pro-Version. Welche Einschränkungen es für die Free-Version gibt habe ich nicht weiter in Erfahrung gebracht, da für das, was ich mache, die Android-App völlig ausreichend ist.

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